Unser lieber AH Dada, ehemaliger langjähriger Stadtamman in Brugg, begrüsst unsere bunte Schar auf dem Eisiplatz in Brugg. Als aktiver Stadtführer will er uns einige Perlen seiner Stadt zeigen. Brugg ist über die Jahrhunderte gewachsen und mehrere umliegende Gemeinden – jüngstens Schinznach-Bad – sind jetzt Stadtgebiet.

In Brugg finden wir die engste Stelle der Aare für den Bau einer Brücke zwischen dem Aaregletscher und der Mündung in den Rhein. Mit nur einer Baumlänge konnte sie überbrückt werden. Die Römer in Vindonissa nutzten den Übergang. Für die Habsburger war diese srategisch wichtige Stelle Grund genug, Brugg und die Region zu ihrem herrschaftlichen Zentrum auszubauen. In Habsburg errichteten sie ab 1020 auf dem Wülpelsberg  ihr Stammschloss. Mit der Gründung der Eidgenossenschaft verschwand der Einfluss der Habsburger, Brugg und grosse Gebiete an der Aare kamen zu den Bernern. Bildung, Markt, Handel und Versorgung der Region mit Salz wurden immer wichtiger.

Wichtige Gebäude wie das Salzhaus, das Zeughaus und Häuser ehemaliger Händler und Handwerker säumen die untere Hofstatt, den grössten Platz im alten Brugg. Beliebt ist im Sommer der grosse tiefe Brunnen. Er ladet zum Bade.

Das alte Zeughaus dient als Stadtmuseum und beherbert die wichtige Sammlung von Bildern des Malers Adolf Stäbli (1842-1901). Über sein bewegtes Leben und sein Werk berichtet Dada ausführlich. Unter den Bernern wurde auch die Lateinschule erbaut. Bildung war äusserst wichtig und wurde sehr gefördert.

In der unteren Altstadt zeigte sich ab und zu Heinrich Pestalozzi, der Gründer und Leiter der Knabenschule Birr. Er war ein eigenartiger Kauz, mischte sich aber gerne unter Einheimische. Im Altstadthaus, unter dem wir Besucher stehen, ist er 1827 verstorben.

Der schwarze Turm südlich der Brücke wurde von den Habsburgern aus Muschelkalksteinen des Leginärlagers Vindonissa errichtet. Später wurde er mit Tuffsteinquadern erhöht. Er diente verschiedenen Zwecken, zuletzt als Bezirksgefängnis bis 2006. Wir besuchen Einzelzellen dieses „Knastes“ und erschaudern. In einem anderen Raum des Turmes freut uns die freie Sicht auf den engen Durchfluss der Aare und speziell der von Dada und Rosmarie zelebrierte Apero mit feinen Brotscheiben und einem guten Tropfen! Herzlichen Dank euch beiden!

Nach der Führung und dem Apero geniessen wir die Italienische Küche und guten Primitivo im *Commercio* in der Brugger Altstadt. KulTour vom Besten!

Fotos:     Marianne und Lukas Schraner  v/o tauch

Text:       Lukas Schraner    v/o  tauch